Stottern besteht aus unfreiwilligen Unterbrechungen des Redeflusses, die sich auf Körper, Emotionen und die zwischenmenschliche Kommunikation auswirken.
Die Blockierungen, Dehnungen oder Wiederholungen und begleitende Mitbewegungen und Verkrampfungen sind hör- und sichtbar. Häufig ist das Sprechen anstrengend und wird tagtäglich als Herausforderung empfunden.
Sprechen mit Stottern wird innerlich oft als schmerzlich und störend empfunden. Hilflosigkeit, Peinlichkeit und Scham können die Kommunikationssituationen und gar das Lebensgefühl prägen. Gedanken über die mögliche Reaktion von Zuhörern, Hypothesen darüber wie man wirkt und die innere Anstrengung eine bestimmte Wirkung zu erzielen, führen häufig zu allgemeiner Unsicherheit und beeinflussen möglicherweise zukunftsweisende Entscheidungen im privaten und beruflichen Bezügen. Stottern kann das Selbstwertgefühl verschlechtern und zu unrealistischen Hypothesen über sich selbst führen.
Die das Stottern begleitenden Gedanken und Gefühle können noch deutlich umfangreicher und belastender sein als das Stottern selbst.
Blockierungen von Lauten „Guten (spannungsvolle, gepresste, oft stumme Unterbrechung-------Tag
Wiederholungen von Lauten (z.B.: a-a-a-a-anfangen) oder Silben (si-si-si-si-sitzen)
Dehnungen von Lauten (z.B. aaaaaaber)
Sekundärsymptome als Versuche Stotterereignisse zu bewältigen, zu beenden, sanfter zu gestalten oder zu verhindern wie Satzabbrüche, Ersatzwörter, wiederholter Neubeginn, Floskeln und Füllwörter, leise oder besonders laute Stimmgebung, hohes Sprechtempo.
Gesamtkörperlich hoher Tonus, lokale Anspannungen im Gesichts-, Kiefer-, Hals-, Brust bzw. Bauchbereich, Mitbewegungen.
Atemanhalten, vor Sprechbeginn ausatmen, Sprechen mit zu wenig Ausatemluft.
Unabhängig vom Alter des stotternden Menschen und seiner Art der Unflüssigkeiten geht jeder individuell mit den Auffälligkeiten um.
Aber Stottern ist viel mehr als das, was man hört oder sieht. Gerade die nicht eindeutig sichtbaren Anteile des Stotterns (Gefühle und Gedanken) stellen für viele Betroffene meist eine viel größere Belastung dar als das "eigentliche" Stottern. Dazu zählen auch bestimmte Verhaltensweisen, die für Außenstehende nicht immer auf das Stottern zurückzuführen sind
Möglich sind:
Zahlreiche Fragen nach der Ursache des Stotterns sind noch ungeklärt. Man weiß jedoch, dass es nicht die eine Ursache gibt, sondern dass mehrere Faktoren zur Entstehung des Stotterns beitragen. Auch wenn belastende Erlebnisse in der Kindheit (Unfall, Trennung der Eltern usw.) Auslöser für den Beginn des Stotterns sein können, dürfen sie nicht als eigentliche Ursache verstanden werden. Genauso wenig entsteht Stottern durch "Erziehungsfehler" der Eltern. Die häufig mit Stottern einhergehenden psychosozialen Belastungen sind somit als Folge und nicht als Ursache des Stotterns zu sehen.
Aktuelle Forschungsergebnisse zur Entstehung des Stotterns zeigen, dass
Auch wenn sich die aktuelle Forschung schwerpunktmäßig auf neurologische Erklärungsansätze konzentriert, spielen sicherlich auch andere Faktoren, wie z.B. soziales Umfeld, sprachliche Entwicklung oder individuelle Anforderungen bei der Entstehung des Stotterns eine Rolle.
Es lassen sich gute Therapieerfolge erzielen. Diese beziehen sich sowohl auf die Zunahme von Sprechflüssigkeit als auch auf den Abbau der psychosozialen Belastung im Alltag. Manchmal lassen sich Stärke und Häufigkeit der Symptome und/oder die Kommunikationsangst reduzieren, aber Symptome bleiben erhalten.